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Baugeschichtliches vom Forsthof
bearbeitet von Rudi Köppe

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Forsthof Cunnersdorf
Forsthof Cunnersdorf

Teil 2
Der Forsthof zu Cunnersdorf
Die Errichtung des Herrenhauses des Forsthofes
1556 wurde das Lehnsgut des Thomas Kittel mit Vieh und sämtlichem Zubehör vom Staat angekauft. Die Abgabe von einen Scheffel Korn auf das Jahr an den Pfarrer zu Papstdorf, der zugleich bis heute die Schwesterkirche in Cunnersdorf zu betreuen hat, ging auf den neuen Besitzer über.
1556

Der Vertrag befindet sich im Landeshauptarchiv, desgleichen die Mitteilung (Coll. Schmid, Pirna) über die Eintragung ins fünfte Amtsbuch. Aber 1601 schon klagt die Witwe des Pfarrers Bresen, dass bis auf Thomas Ziegler keiner mehr Korn an die Pfarre abgegeben habe, es heißt: die nachkomenden Forstmeister aber als Rudolf Edler von der Planitz, George, Ulrich von Korbiez, Wolfgang von Weißbach, Heinrich von Schleiniz, wie auch noch der itzige George von Kreß haben den Scheffel Decem nicht abgeliefert. 1601
Das Baujahr für das von uns aufgemessene Herrenhaus des Forsthofes wird von Meiche mit 1604 angegeben, sicher nach der Alten Kirchengalerie. In der neuen Kirchengalerie steht 1606. Einwandfrei erwiesen ist jedoch, das es 1607 entstand. 1607

Das an der Hofseite angebrachte, 1610 erwähnte Wappen und auch der Sturz überm Kellereingang am Westgiebel tragen diese Zahl. Ein Jahr zuvor entstanden mehrere Anschläge für das Neue Jagdhaus. Von Bünaus, Hauptmann zu Liebstadt, ordnet im April die Zurechtlegung des Bauholzes an. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass im verflossenen Jahr Mangel an Werkleuten geherrscht habe, das Holz noch auf dem Stamm stände und die Werksteine zu fertigen seien, so dass mit dem Beginn des Baues im Sommer 1606 nicht gerechnet werden kann.
Ein ungefährer Anschlag vom 19. Juni 1606 spricht von einen Gebäude von 32 Ellen Länge, 26 Ellen Breite am unteren, 20 am oberen Ort, d.h. ca. 18 m lang, 14 und 11,2 m breit. Die Maße entsprechen denen der Risse, die nicht datiert sind und im Archiv auf 1601 geschätzt wurden (1). 1606

1601

Der Anschlag gibt auch ein Untergeschoss von Stein mit einem Obergeschoss aus Bindewerk darüber an. Die schwarzen Wände sollten weiß gemacht werden. Auf ein altes Gebäude deutet die Bemerkung, "das Stücklein Keller, soweit es baufüllig, ändern", hin. Auch von Abruchholz, das wiederverwendet werden soll, kann man lesen.

Nach den Rissen, die um die Hälfte verkleinert wiedergegeben sind, scheint man aber nicht gebaut zu haben. Die Ausführungszeichnungen sind nicht aufzufinden, teilen also, wenn sie nicht schon am Bau verloren gingen, das Schicksal einer Unmenge weiterer Risse, die laufend in den Akten erwähnt werden.

Bemerkenswert ist das Vorhandensein der Gewölbe, die Treppe und die Andreaskreuze, alles Zeichen, die auf den heutigen Zustand hindeuten. Die Kreuze liegen versteckt hinter der Verbretterung. Ob die Fachwerkkonstruktion noch mehr Gemeinsames hat, können wir nicht behaupten, da die Verbretterung für unsere Zwecke zu gut erhalten ist. Sogar die Eckausbildung haben wir als rote Bemalung wiedergefunden. Ferner stimmt das Längenmaß ungefähr mit der jetzigen Abmessung überein, auch den vorgezogenen Gebäudeteil sollte man nicht ganz unbeachtet lassen. Obgleich die Risse allen Anschein nach von der gleichen Hand stammen - ein Grundriss und die Ansicht tragen dasselbe Wasserzeichen -, stimmen sie absolut nicht in allen Punkten überein.


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