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Baugeschichtliches vom Forsthof
bearbeitet von Rudi Köppe

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Forsthof Cunnersdorf
Forsthof Cunnersdorf

Teil 9
Der Forsthof zu Cunnersdorf
Objektbeschreibung aus dem Jahr 1860 /1920 ??? Teil 3
Zu der Verbretterung ist noch zu sagen, daß sie eigentlich bis 1860 überhaupt nicht erwähnt wird, anscheinend erst später angebracht wurde. Schließlich ist sie auch noch ganz gut erhalten. Zur Befestigung der auf dieserr Seite 8 cm breiten Deckleisten dienen geschmiedete Nägel.

Die Breite des Giebels beträgt 17,55 m, die Traufhöhe ungefähr 10,50 m, bis zum First haben wir 22,70 m und die Gesamthöhe bis zur Turmspitze liegt bei 28 Metern.

Die Fenster der Hofansicht waren, wie alle übrigen der Obergeschosse früher nicht so groß und auch anders verteilt. Erst in der besagten Zeit wurden sie durch Herausnahme von Ober- und Unterschweif auf diese Höhe gebracht. Früher waren außerdem mehr Öffnungen vorhanden. Nach ihrer Durchbildung kann man die heute noch eingebauten Fenster in das Jahr 1829 datieren, feststehendes Fensterkreuz, Scheiben nicht verkittet. Fenster und auch das große Türgewände sind Steinmetzarbeit. Steinbrüche gab´s in der Umgebung im reichlichen Maße, viele davon gehörten sogar der Forstverwaltung.

1829

Der Vorbau durfte schon in Anbetracht seiner kurzen Beständigkeit nicht sehr alt sein. Seine Lebensdauer ist auch jetzt nur noch in Monaten zu zählen. Seine Holzdecke ist mit einem vor einigen Jahrzehnten renovierten Gemädle der Diana geschmückt. Das gekuppelte Fenster würde meiner Ansicht nach wesentlich besser wirken, wenn nicht gerade das Abfallrohr seinen Schaft bedeckte. Vorm Erdgeschoss müssen wir uns noch ein Lattengerüst für die Weinranken vorstellen..

Betritt man die Diele, so hat man den Zustand vor sich, wie er bei der Renovierung im Jahre 1921 geschaffen wurde. Dabei wurde der Kamin eingebaut. Der Fußboden ist mit Platten im Diagonalmuster ausgelegt. Um den großen Raum flach überdecken zu können, mußte man in der Mitte einen Unterzug anordnen. Rechts liegen die drei Gewölbe, das erste diente als Zinngewölbe, später war es Garderobe und jetzt ist eine Verteilungsstelle der Konsumgenossenschaft dort untergebracht. Wie z.B. auch in Bärenfels sind im Erdgeschoß unseres Forsthauses die Wirtschaftsräume überwölbt, Wohnräume dagegen mit flacher Decke versehen.

1921

Die 25er Wand in der früheren Hofe- oder Tafelstube wurde 1922 eingezogen. Das ehemalige Schreibstüblein dahinter wird jetzt als Küche benutzt. Der kleine Vorraum in der Westecke bildete früher das Bad. Die Treppe wurde ja erst im 19. Jahrhundert eingebaut, dadurch erfuhr die Außenmauer eine nicht unbedeutende Schwächung, doch steht sie heute noch. Auch die Übersichtlichkeit der Küche litt nicht wenig. In dem Schornsteinfundament müssen wir die erwähnte Betongründung vermuten. Zwischen Küche und Gang liegt dann noch die Speisekammer, deren zweite Tür vermauert wurde.

1922

Für die beiden alten Ausgänge hat man eine besonders einfache Schließvorrichtung. Ein in der Mauer eingesetzter Holzkasten birgt ein Vierkantholz, das man aus der Leibung herausziehen kann, um es auf der anderen Seite wieder ein Stück verschwinden zu lassen. Die nach innen schlagende Tür läßt sich somit nicht öffnen.


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