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Baugeschichtliches vom Forsthof
bearbeitet von Rudi Köppe

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Forsthof Cunnersdorf
Forsthof Cunnersdorf

Teil 1
Der Forsthof zu Cunnersdorf
Wie kam es zur Errichtung eines derart großen Forsthofes?
Der Forsthof Cunnersdorf liegt mitten im Dorf, zwei Stunden von Königstein entfernt unweit der böhmischen Grenze, am Cunnersdorfer Dorfbach, so kann man in einem Nutzungsanschlag von 1820 lesen. 1820
Wie kam es aber zur Errichtung eines derart großen Forsthofes?
1553

In der sächssichen Geschichte wird uns berichtet, dass nach seinem Regierungsantritt im Jahre 1553 Kurfürst August, genannt Vater August, dessen Liebe zur Jagd nicht unbekannt war, viel Besitz neu- oder zurückerworben hat. Desgleichen erließ er eine Generalbestellung für Forstbediente, auch neue Forstordnungen für einzelne Bezirke kamen heraus.
[August I]
† 1586
Dieses Bemühen um Wald und Forst liegt wohl auch darin begründet, dass der sächsiche Bergbau und die Eisenhütten ungeheure Mengen Holz verschlangen.
Außer in Pirna und Königstein konnte man ebenso in der näheren Umgebung Cunnersdorfs Hütten finden, wie zahlreiche Flurnamen beweisen.
Wegen des großen Holzreichtums um Cunnersdorf hielt man es für ratsam, den Sitz der Oberforstmeisterei nach dort zu legen.

Der Ort hatte 1660 siebzehn Feldbesitzer und fünfzehn Häusler als Einwohner und galt später als reichste Gemeinde des Amtes Pirna.

1660
Wenn man bedenkt, dass zum Forsthof früher noch die Forstschreiberei und die Mühle am Krippenbach gehörten, ist man leicht geneigt, diesem Forstamt eine größere Bedeutung zuzuschreiben. Häufiger Besuch sächsischer Herrscher sind wohl auch ein Grund dafür. Zu diesem Aufenthalten komme ich noch bei Erwähnung einiger Reparaturakten und Inventarien.
Forstschreiberei
Mühle am Krippenbach

Die Bedeutung der Oberforstmeisterstelle in Cunnersdorf wird besonders im Schriftverkehr über die Wiederbesetzung im Jahr 1792 herausgestrichen. Es ist nebenbei zugleich interessant, wie es der ehemalige Oberforstmeister und zum Oberhofjägermeister avancierte v. Oppell verstand, seinen Sohn die Stelle zu beschaffen, obgleich noch fünf weitere Bewerber, darunter drei Oberforst- und Wildmeister, sich gemeldet hatten. In seinem Gutachten an den König bemerkte er, dass die drei Oberforstmeister zwar große Erfahrung hätten, doch sei im Interesse des königlichen Jagdplaisiers eine Ablehnung ratsam. Wegen ihres Leibes Konstitution und schwächlichen Körperbaues, der nicht fest genug sei, könnten sie ihn nicht auf die hohen mit Holz bewachsenen Felsen begleiten. Die beiden Kammer- und Jagdjunker dagegen könnten ihn wegen zu geringer Erfahrung nur schlecht bedienen. Nicht aus Eigenliebe und Parteilichkeit, sondern auf Grund seiner Lokalkenntnisse, möchte er daher seinen Sohn, den Jagdpagen Gottlob von Oppell vorschlagen.

1792
Wald- und Wildreichtum machten Cunnersdorf zu einem besonderen Anziehungspunkt für die herrschaftlichen Jagdausflüge. Nach Götzinger wurde 1743 dort oben der letzte Luchs erlegt. Wölfe hielten sich auch sehr lange, denn 1665 wird von einem Eetzschuppen in Cunnersdorf geschrieben, der 1660 eingefallen war und auf Kosten der Untertanen im Amt Hohnstein, die bei der Wolfsjagd außengeblieben sind, wiederhergestellt werden soll. Bis vor einigen Jahren hörte man dort noch die Hirsche röhren.

1743

1665

1660

Bei einer Neuorganisation im Jahr 1817 tritt Cunnersdorfs Bedeutung wiederum klar zutage. Es wurden in Sachsen vier Forstkreise gebildet. Der Sitz des meißnischen Kreises befand sich in Cunnersdorf.
1817

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