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Teil 6 |
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Der Forsthof zu Cunnersdorf |
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Informationen aus den Reparaturakten des Geheimen Finanzarchivs |
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Die weiteren Informationen über den Forsthof konnten wir von der Mitte des 18. Jahrhunderts an weitestgehend den Reparaturakten des Geheimen Finanzarchivs entnehmen. |
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Ein Schreiben im Mai 1762 über die baulichen Mißstande am Forsthof zeigt, daß durch einquartierte Truppen die Gebäude arg gelitten hatten. Ferner war am Eingang des Wohnhauses durch Nässe und starke Fröste der Boden weich geworden, das Gebäude hatte sich gesetzt. |
1762
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Im Herbst 1769 meldete sich Kurfürst Friedrich August zum Jagen von Brunsthirschen an. Es wurden 4 bis 5 Zimmer und der herrschaftliche Pferdestall in Ordnung gebracht. Bei einem Besuch im Oktober 1771 stellte man zwei Maurer und einen Zimmerer als Feuerwache an. Diese Besuche wiederholten sich noch öfter. Reparaturen füllen nun Seite um Seite, unter anderem wird 1774 erwähnt, daß man auf Marcolinis Befehl die Ziegel über den kurfürstlichen Zimmern erneuert hat, um bei Regen anläßlich eines Jagens wenigstens die größten Löcher verstopft zu haben. Später wurde dann zur Vereinfachung der Rechnungsführung von Knöbel vorgeschlagen, die Mittel jeweils über drei Jahre zu verteilen. |
1769
Kürfürst Friedrich August III
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Die längst fällige Reparatur wurde erst im Jahr 1777 durch Amtsmaurermeister Kaiser und Amtszimmermeister Laube ausgeführt. Die größte Gefahr für die Gebäude bildeten die Schornsteine, die oft durch unkundige Hände verändert worden waren. Ferner hatte man am oberen Geschoß unterm Dach festgestellt, daß es sich sieben Zoll aus´m Lot und 9 1/2 Zoll aus der Waage geschoben und gedrückt hatte. Man nahm die Schneidewände heraus band die Hauptbindewände neu mit Streben ein, richtete die Hauptecken, zog neue Säulen und Riegel ein und paßte das Dach auf die neuen verschnittenen Säulen auf. Das Uhrtürmchen wurde verschalt. Es wird angegeben, daß die Gewichte bisher in die Zimmer heruntergehangen hätten. |
1777
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Da das Zimmer nicht abfloß und die hintere Wand stark gefährdete, mußten beide Schleusen in Ordnung gebracht werden. Küche, Küchengewölbe und Wildbretkammer hatte man durch Absteifungen vorm Einsturz bewahrt. |
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Im neuen Gebäude, wie man das Torhaus zu dieser Zeit nannte, war der Stallbroden in die herrschaftlichen Zimmer gezogen, so daß die Möbel litten und dort nicht mehr gut zu logieren war. Deshalb wurden mehrere Gewölbe erneuert, auch das Türmchen über der Treppe wurde mit Ziegeln neu eingedeckt.
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Torhaus |
Das Dach des Hauptgebäudes wurde ebenfalls nicht vergessen, über die Dachdeckung gibt eine Rechnung über Dachspäne Auskunft. Mit Erwähnung der Uhrreparatur schließen die Abrechnungen dieser Erneuerung. Das Laternentürmchen mit dem Seiger war mit Schiefer bedeckt. |
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Im Jahre 1784 besichtigte der Landbauschreiber Verlehren die Feuerlöschgeräte, außer Feuerhaken und Leitern fand er jedoch nichts weiter vor, Anschaffungen hielt man für sehr angebracht.
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1784
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Neben den üblichen Reparaturen steht noch zu lesen, daß die Gebäude im Verlaufe der Zeit zweimal vom Wetterstrahl getroffen wurden. Einen Essenbrand nahm Knöbel zum Anlaß, die Schornsteine vom Amtsfeuermaurer nachsehen zu lassen. Der Küchenschornstein muß damals schon neben dem First die Dachhaut durchbrochen haben. Das der Essenfeger nachlässig und außerdem einen Gulden zu teuer war, entging dem gestrengen Herrn Landbaumeister nicht. |
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Zehn Jahre danach wurden 1500 Ziegel auf das Dach des Herrenhauses gebracht. Das Dach über den Eingangsstufen wurde mit Schindeln neu eingedeckt. Die Schreibstube war inzwischen als Leutestübe eingerichtet worden.
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